Samstag, 26. Februar 2011

Daoist Guttenberg

Daoist Guttenberg

Er macht sich auf den WEG. Niemand wußte wohin. Niemand begleitet ihn – nur der Pilot seiner Maschine. Niemand weiß Bescheid. Keine Presse, kein Fernsehen, keine SMS. Wu wei. Sein Handeln bestimmt sich selbst, aus der Harmonie seines Selbst heraus.

Er trifft sich mit allen Kämpfern für die Freiheit. Übernachtet in einer Höhle. Ein Schäferhund, die Freiheit suchend, hält ihn warm. Über ihm Drohnen.

Nach seiner Rückkehr schenkt er seiner Frau, wortlos, ein Foto der Dolmetscherin, um die sich schon Hugh Hefner und Silvio vergeblich bemüht haben. Wu Wei. Den Taliban schenkt er ein Abo der Bildzeitung. Der Kanzlerin schreibt er einen Abschiedsbrief. Irritation fördert Evolution.

Ich habe drei Schätze,

die ich schätze und wahre.

Der eine heißt: die Liebe;

der zweite heißt: die Genügsamkeit;

der dritte heißt: nicht wagen, in der Welt voranzustehen.

Durch Liebe kann man mutig sein,

durch Genügsamkeit kann man weitherzig sein.

Wenn man nicht wagt, in der Welt voranzustehen,

kann man das Haupt der fertigen Menschen sein.

Wenn man nun ohne Liebe mutig sein will,

wenn man ohne Genügsamkeit weitherzig sein will,

wenn man ohne zurückzustehen

vorankommen will:

das ist der Tod.

Wenn man Liebe hat im Kampf,

so siegt man.

Wenn man sie hat bei der Verteidigung,

so ist man unüberwindlich.

Laotse, Tao te king, Kapitel 67

Nachwort: Guttenberg wird zum Kanzler der Republik gewählt. Der erste Daoist in einem politischen Amt des Abendlandes. Macht kann ihm nichts anhaben. Die Kanzlerin genießt ihre Pension in einem Zenkloster. Evolutionsimpulse heben die Gesellschaft auf eine neue, tiefere, Stufe. Guttenberg hinterläßt hinterläßt viele Menschen im Glück eines zufriedeneren Lebens.

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