Mittwoch, 24. Februar 2010

Eine lange Welle Gesundheit?


Kazue Haga & Jochen Röpke


Unterstellen wir, lange Wellen, von Schumpeter in seinem Buch Konjunkturzyklen „Kondratieff“ getauft, seien keine Fiktion. Die Lange Welle ist ein zyklisches Phänomen im Entwicklungsprozeß der Wirtschaft mit einer Zeitdauer von 50-60 Jahren (zwei Generationen), deren Auftreten und zeitliche Reproduktion von der Entstehung und Ausbreitung einer Basisinnovation abhängt. Basisinnovationen sind technologische Durchbrüche, welche die Basis für neue und rasch wachsende Industrien oder den Ausgangspunkt für radikale Veränderungen in bereits existierenden Industrien darstellen.

Nach vorherrschender Meinung der Forscher über Lange Wellen befinden wir uns gegenwärtig – wenn wir ab Beginn der Industriellen Revolution mit zählen anfangen - im fünften Kondratieff (Informations- und Kommunikationstechnologie). Der Automobilzyklus (vierter Kondratieff) ist ausgelaufen, der Absatz stagniert, ausgenommen in Schwellenländern. Die fünfte Welle hat den Höhepunkt überschritten – trotz Google und Apple. Schwellenländer lassen wir außen vor, da sie in der gleichen Zeitperiode mehrere Kondratieffs gleichzeitig durchlaufen bzw. nachholen (Multikondratieff).

Was kommt nach dem 5. Kondratieff? Eine vor allem in Deutschland verbreitete Meinung: - Gesundheit als Lange Welle - wurde von Leo Nefiodow in seinem Buch „Der sechste Kondratieff: Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information“ (2007) erneut vorgestellt.

In einem Artikel in der FAZ - „Dieses wird der sechste Streich“ - faßt Nefiodow seine Überlegungen zusammen.[1] Wir wollen uns in unserem Beitrag kurz mit der theoretischen Kraft des Arguments beschäftigen. Nefiodow sagt, wie andere Forscher der langen Wellen (Schumpeter, Kleinknecht, Mensch, Freeman, Hedtke, Perez, Freier und andere), „Basisinnovationen“, von ihm als „bahnbrechende Erfindungen“ verstanden, seien die gesellschaftlichen (nicht nur ökonomischen) Treiber der langen Wellen (50-60 Jahre). Der fünfte Kondratieff geht zu Ende. Was kommt?

„Der sechste Kondratieff wird von einer verbesserten Produktivität im Umgang mit Gesundheit und Krankheit getragen werden … Eine empirische Analyse zeigt, dass Gesundheit im ganzheitlichen Sinn der Träger des neuen Langzyklus sein wird.“

„Sein wird.“ Somit Zukunft. Der 6. Kondratieff „ganzheitliche Gesundheit“ fängt nach Nefiodow und anderen gerade an. Er steht am Beginn seiner Laufbahn.

Die empirischen Daten zeigen nun allerdings: Gesundheit ist bereits heute der dominierende Sektor in den postindustriellen Gesellschaften des Westens und Japans. Der Gesundheitssektor hat seit Jahrzehnten auch an ökonomischer Relevanz gewonnen. In ihm arbeiten die meisten Menschen und durch ihn wird der höchste sektorale Anteil der Wertschöpfung erzeugt.Betrachten wir die historische Entwicklung (Daten der OECD)[2]. In Deutschland beträgt der Anteil der Gesundheitsausgaben am BSP gegenwärtig 10.4 Prozent (2007) gegenüber 6.0 Prozent im Jahr 1970. Die Daten zu Japan zeigen: 3.0 Prozent 1960, 4.6 Prozent 1970 und 7.6 Prozent im Jahr 2007. Wir wählen Japan, weil es trotz niedriger wenn auch ständig steigernder Gesundheitsausgaben die älteste und gesündeste Gesellschaft ist, gemessen an der durchschnittlichen Lebenserwartung. Die Ausgaben für Gesundheit in den USA erreichten im Jahr 2009 17.3 Prozent des BSP.[3] In Deutschland entfallen auf den Gesundheitssektor rund zehn Prozent der Beschäftigten.

Quelle


Was uns die Daten somit zeigen: Gesundheit ist ein Dauerbrenner, keine lange Welle, die erst jetzt entsteht, höchstens eine superlange – in Existenz seit 200 Jahren, sämtliche Basisinnovationen einschließend. Gesundheit lebt von Basisinnovationen, ist aber keine. Wie ist das zu verstehen?

Jede Basisinnovation wirkt auf Gesundheit, leistet ihren Beitrag zu einem gesünderen Leben, zur Ausweitung von Lebenserwartung und gesunder Lebensspanne, zur Komprimierung von Morbidität (gesundes Leben bis kurz vor dem Ableben).

Wer diese Hypothese testen will, sehe sich die Entwicklung der Chirurgie an. Alle historischen Basisinnovationen haben zur Entfaltung chirurgischer Praxis beigetragen. Regenerative Medizin ist im Begriff, sich zu revolutionieren, unter anderem durch Nutzung von Stammzellen. Herzreparatur und multiple Sklerose sind praxiserprobte Beispiele.[4] Der Stammzellenmarkt ist noch winzig. Wächst aber rasant (nicht in Deutschland). Für die USA wird ein Umsatz von drei Milliarden Dollar für das Jahr 2015 erwartet.[5]

Die sechste Welle kreiert auch gesundheitliche Neuerungen basisinnovativer Qualität, erlaubt somit auch eine sprunghafte Verbesserung der Gesundheit (wenn wir bereit sind, dafür zu bezahlen), ist jedoch selbst keine lange Welle ist. Entfernen wir gedanklich die basisinnovativen Verbesserungen jenseits von Gesundheit, bliebe für Gesundheit wenig übrig. Wenn Basisinnovationen auftreten, profitiert auch die Gesundheit davon.


Die historischen Basisinnovationen verlieren ihre Impulse, auch für die Gesundheit. Sie wirken fort, aber mit abnehmender Intensität. Die Pharmaindustrie macht das gegenwärtig durch. Sie flüchtet in die Schwellenländer. Beispiel Bayer.[6] Die Industrie lebt vom 3. Kondratieff, bringt NBIC (Nano, Bio, Info, Cogno) aber nicht auf die Reihe. Verbesserungsinnovationen dünnen aus, Scheininnovationen wuchern. Sie schafft aber (noch) nicht den Sprung in die sechste Langwelle. Die historischen Pfadabhängigkeiten machen zu schaffen.

Wir stoßen hier auch auf einen Zusammenhang, der bei den Erforschern des Gesundheitskondratieff unterentwickelt bleibt. Wer setzt die Basisinnovationen um? Wer setzt durch? Die Etablierten? Selten. Neue Anbieter. Das war in jeder Welle so. Wenn wir also von Bio, Nano, Stammzellen usf. etwas für die Gesundheit erhoffen dürfen, dann kommt es primär von neuen Unternehmen. Der Stammzellenmarkt etwa – siehe den obigen Link – wird von neuen Unternehmen kreiert. Wenn diese nicht kommen (dürfen, wollen oder können), hängt auch die Gesundheit durch. Die Etablierten haben dann auch weniger zu kopieren und aufzukaufen.

Wir fragen somit: Wie kann etwas, was erst anfängt, was seine Potenz erst im embryonalen Zustand uns offenbart, bereits ein entwickelter Sektor sein?

Blicken wir zweihundert Jahre zurück. Beginn der industriellen Revolution. Der erste Kondratieff läuft an. Die Lebenserwartung lag damals zwischen 25 und 30 Jahren. Heute 50 Jahre höher. Die Menschen müssen es offensichtlich vollbracht haben, gesünder zu leben und/oder Krankheiten wirksamer zu heilen. Bessere Gesundheit hat ihnen seit der industriellen Revolution auch ermöglicht, produktiver und länger zu arbeiten. Die Realeinkommen sind in historisch einmaliger Weise gestiegen, in allen Ländern, die sich darauf eingelassen haben. Dieser Prozeß geht weiter.

Lassen sich die skizzierten Positionen theoretisch versöhnen? Jede Basisinnovation erzeugt Gesundheit. Gesundheit ist keine Lange Welle sui generis. Wenn es theoretisch und empirisch nicht geht, wird der Gesundheitskondratieff zu einer Angelegenheit des Glaubens.

Fehlt der alten Gesundheit die „Ganzheitlichkeit“, die Nefiodow für den „sechsten Streich“ reklamiert? Fehlt diese der Schulmedizin, weswegen wir sie nicht dem sechsten Kondratieff zurechnen dürfen? Die Chinesen machen doch seit 2000 Jahren ganzheitliche Medizin. Sie kommt auch hierzulande allmählich an, und man könnte durchaus (im Sinne von Nefiodow) auch der TCM basisinnovativen Charakter zuschreiben. Im Westen beginnt erst, was in China schon zwei Jahrtausende praktiziert wird. Nach unserer theoretischen Logik folgt aber auch die Entwicklung der traditionellen Heilkunde wie TCM in China oder Kampo in Japan, nicht einem basisinnovativen Vorgehen: Jede Basisinnovation fließt vielmehr in TCM/Kampo ein. Akupunktur beispielsweise wird, unterschiedlich stark, von allen Basisinnovationen beeinflußt. Da die Chinesen trotz ihrer bahnbrechender Erfindungen vor 800 Jahren keine industrielle Revolution zustande brachten, bleibt auch ihre Medizin über Jahrhunderte medizintechnologisch relativ stationär. Warum und wie Akupunktur wirklich funktioniert, wissen wir noch nicht.[7] Und keine Kasse bezahlt daher jenseits von rudimentärer Akupunktur.[8]

Hierzulande beginnt andererseits erst, was in China schon zwei Jahrtausende praktiziert wird. Nach unserer theoretischen Logik folgt aber auch die Entwicklung der traditionellen Heilkunde wie TCM in China oder Kampo in Japan nicht einem basisinnovativen Vorgehen.

Was bedeutet TCM in Asien, wenn sie seit 2000 Jahren existiert, aber bis jetzt keine expliziten basisinnovativen Wirkungen in der Gesellschaft hatte, was sich in China aber gegenwärtig rapide ändert. TCM-Unternehmen wachsen mit 30-50 Prozent im Jahr. Daß die Investmentbranche solches noch nicht entdeckt hat, zeigt die blindfleckige Beobachterabhängigkeit des Analystenlebens.

Wie erhält etwas, daß seit Jahrhunderten praktiziert wird, die Qualität einer Basisinnovation? Wenn China die Industrielle Revolution für Jahrhunderte ethisch (konfuzianische Diskursethik) und machtpolitisch versäumt, schlägt das auf die Gesundheitsbranche durch. TCM bleibt ein Gefangener esoterischer Weltkonstruktionen, die keinen Anschluß an die moderne Naturwissenschaft und Technologieentwicklung finden. (Natur-)Wissenschaft, und daraus emergierende Basis- und Verbesserungsinnovationen fließen ein in die TCM, modernisieren sie, machen sie medizinisch anschluß- und konkurrenzfähig. Die Rekonstruktion von TCM ist möglich und damit ihr therapeutischer Nutzen. Die Westmedizin erhält komplementäre Therapien, auch solche disruptiver und schöpferisch-zerstörerischer Qualität. Das innovative System Gesundheit evoluiert durch einen Prozeß schöpferischer Zerstörung. Das lebensverlängernde Gesundheitssystem lebt durch Innovationen fort.


Biotechnologie im Sinne von Nefiodow gab es früher nicht. Wir können Biotech erweitern, in NBIC (Nano, Bio, Info, Cogno) integrieren, damit von einem basisinnovativen Komplex sprechen. Die Gesundheitsrelevanz ist offensichtlich. Bio, Nano usw. stimulieren aber nicht nur Gesundheit. Der größte Teil der Biotechwirkungen ist nicht-gesundheitlicher Natur, zielt auf Landwirtschaft und industrielle Produkte. Für Nano gilt das Gleiche.

NBIC kann man durchaus als Basisinnovation sehen, die erst anläuft, also als 6. Kondratieff. Die Gesundheitswirkungen laufen mit, sind aber nicht ihr impulsgebender Kern.

Man kann, was aber in der Logik des Gesundheitskondratieff (sechste Welle) nicht geschieht, weiter ausholen: Innovationen, Basis- und anschließende Verbesserungsinnovationen, schaffen Entwicklungsimpulse, erhöhen Wohlstand, steigern die Realeinkommen, und diese erlauben der Gesellschaft, der Gesundheit mehr Ressourcen zu widmen. Betrachten wir die westlichen Gesellschaften und Japan, muß sich der unvoreingenommene Beobachter fragen, woher die Ressourcen für mehr Gesundheit kommen sollen, wenn die Wirtschaft nur noch mäßig wächst.

Wo soll Wachstum herkommen, wenn nicht von Neukombinationen? Laufen also keine basisinnovativen Impulse, tendiert die Wirtschaft tendenziell zur Stagnation (Situation heute). Da hilft kein Keynes und keine Bildung. Ohne steigende Realeinkommen müßte die Gesellschaft mehr der gegebenen Ressourcen der Gesundheit widmen. Wie soll das funktionieren? Rationierung medizinischer Leistungen ist die Folge. Zynisch: Import von gesundheitsrelevanten Innovationen, und später, nach Auslaufen der Patente, Generika und ältere Jahrgänge von Medizintechnologie aus China und Indien.

Ein Ausweg wäre: Umstellung der Lebensweise. Chronische Krankheiten sind ein Lebensstilproblem. Hier liegen Potentiale. Nefiodow spricht das an, wenn er Ganzheitlichkeit anmahnt. Insbesondere die westlichen Völker dazu auffordert, den christlichen Glauben und damit ihre Seelen für ihr Wohlergeben zu stärken.

„Die zweite Basisinnovation (neben Biotechnologie) ist die psychosoziale Gesundheit. In diesem Bereich schlummern ebenfalls erhebliche Produktivitätsreserven“ (Nefiodow).

„In den Vereinigten Staaten wurden in der Nachkriegszeit mehr als siebenhundert wissenschaftliche Studien zum Zusammenhang zwischen Religion und Gesundheit durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass eine gesunde christliche Spiritualität die wichtigste Quelle für seelische Gesundheit ist. In mehr als siebzig Prozent der Untersuchungen wurde eine positive Korrelation zwischen christlichem Glauben und Gesundheit festgestellt“ (Nefiodow).

Die Annals of The New York Academy of Sciences widmete vor kurzem mehrere Beiträge der Frage, wie Meditation auf der Grundlage von Fernostreligionen die Gesundheit fördert.[9] Die Ergebnisse erstaunen nicht. Dalai Lama und Laozi fördern unsere Gesundheit.

„Gesundheit ist mehr als Schulmedizin“. Aber ist sie nicht auch Schulmedizin? Wie viele Menschenleben haben Bypass, Stent und Herzschrittmacher gerettet? Heute können auch 80-Jährige diese Eingriffe gut überstehen.[10] Biotech ist Schulmedizin einer neuen Generation. Ein Hinweis auf die Webseiten von Unternehmen wie Celgene[11] oder Sangamo Biotech[12] mag genügen.


Und die Technik macht Riesensprünge. Stammzellen aus Fettgewebe lassen sich nicht nur schönheitsoperativ verwenden (Für Brigitte Bardot kommt es wohl zu spät)[13] – ein Verfahren, welches in Deutschland bereits zum Einsatz kommt[14] - , sondern dem Herzkreislauf lebensverlängernde Impulse geben.


Siehe hierzu die Erkenntnisse eines Teams der Erasmus-Universität aus den Niederlanden.[15] Diese Neuerungen sind hochdisruptiver Natur, sodaß Widerstände der etablierten Anbieter in der Pharmaindustrie und Medizin wahrscheinlich sind.

Die regenerative (Schul-)Medizin steht am Beginn einer basisinnovativen Laufbahn.

Man kann Nefiodow nur zustimmen: „Ausser Biotechnologie und psychosozialen Disziplinen besitzen auch Naturheilverfahren und alternative und komplementäre Medizin das Potential für deutliche Produktivitätsverbesserungen.“ Ein großer Vorteil dieser Verfahren könnte darin bestehen, daß die Krankenversicherungen sie nur eingeschränkt oder überhaupt nicht anerkennen, ihr Einsatz somit die auf Schulmedizin ausgerichteten Vergütungen der Kassen entlasten. Zu fragen ist natürlich: Wer will und kann sie sich leisten, wenn die Realeinkommen, mangels basisinnovativer Impulse (jenseits von Gesundheit) stagnieren. Von einer Parallelität von Schul- und Komplementärmedizin, wie wir sie im Fernen Osten finden (China: TCM, Japan: Kampo), sehen wir bei uns noch wenig. Der Gesundheitsimpuls der traditionellen Medizin resultiert aber gerade daher, daß er durch Schulmedizin mobilisiert wird und daß die Verfahren schulmedizinischer Forschung ausstrahlen auf die traditionelle Medizin und deren Therapie-potential zu entschlüsseln helfen. Eine echte Symbiose.

Nefiodow spricht auch, eher nebenbei, die demographische Entwicklung an. „Das Lebensalter der Menschen … wird sich voraussichtlich noch stärker verlängern.“ Die Quellen hierfür sind zweifellos Medizin und Lebenswandel. Hier ergeben sich unseres Erachtens die wegweisenden positiven Rückkopplungen für das zukünftige Wachstum, die im Ergebnis die heute vorherrschenden Negativkonstruktionen („Vergreisung“) überwinden könnten. Steigt die gesunde Lebensspanne, können Menschen länger an der Wertschöpfung in der Gesellschaft aktiv teilhaben. Und nicht nur, in dem sie dem Staat erlauben, eine Ausgliederung von Diensten an ehrenamtliche Helfer zu ermöglichen.

Länger arbeiten in Abhängigkeit und als Selbständiger wird Normalität. In den USA[16] und Japan[17] stellen biographisch alte Menschen (65 Jahre plus) bereits heute die Mehrheit der Unternehmensgründer.

Alte Menschen leiden an chronischen Krankheiten, viele schulmedizinisch nur unvollkommen heilbar. Die Forschung läuft auf Hochtouren. Hier wird viel passieren. Komplementäre Medizin hilft gerade hier. Der solidarische Sozialstaat läßt sich nur halten, wenn die alten Menschen ihre produktive Lebensspanne ausweiten. Dies können sie nur, wenn sie gesünder leben können. Altern schafft somit Nachfrage nach medizinischer Innovation und diese schafft gleichzeitig die Wertschöpfungspotentiale, die sie bezahlbar macht. Nicht nur Jung hilft alt, die Alten agieren als Münchhausens. Dieser Trend läuft an und wird bis zum Ende der Menschheit anhalten. Die negativen Wachstumsimpulse einer schrumpfenden Bevölkerung lösen sich in der Zeit auf. Wir überwinden die ökonomische Seneszenz, indem wir die Seneszenz des alternden Körpers besiegen.

Der entscheidende Impuls für die basisinnovative Energie der Gesundheit, befruchtet aus den Basisinnovationen der sechsten Langen Welle, ist somit ein abgeleiteter: Er weitet die gesunde Lebensspanne von Menschen aus, läßt sie in weit höherem Alter als bislang unterstellt, auch wirtschaftlich produktiv wirken, setzt neue Anforderungen an Bildung, Kompetenzaufbau und institutionellen Wandel (Welcher 80-Jährige unterwirft sich freiwillig einem Bologna-Regime?).



[1] Leo A. Nefiodow, Dieses wird der sechste Streich, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Februar 2010, S. 30. Von der Zeitung nicht ins Netz gestellt, dennoch verfügbar unter.

[3] Noam L. Leve, Soaring cost of healthcare sets a record, Los Angeles Times, 4. Februar 2010.

[5] US Stem Cell Products Market to Reach $3.0 Billion by 2015, According to New Report by Global Industry Analysts, Inc..

[7] Florian Rötzer, Akupunktur wirkt im Gehirn, Telepolis, 9. 2. 2010.

[8] Deutsche Akademie für Akupunktur e.V..

[10] Friedrich, Ivar, Friedrich (2009): Der alte Patient in der Herzchirurgie: Schlußwort, Dtsch Arztebl Int 2009; 106(42): 694.

[16] Scott A. Shane, Recession driving start-ups, The New York Times, 16. Juni 2009.

[17] Haga, Kazue (2009): Gründungsdynamik in alternden Gesellschaften –das Beispiel Japan, in: Godzik, Maren (Hrsg.): Japanstudien Band 21 „Altern in Japan“.